Unsere Reise begann lange bevor ich schwanger wurde. Als Krankenschwester hatte  ich in der Ausbildung im Kreissaal und auf der Wochenbettstation gearbeitet und auch bei einem Kaiserschitt durfte ich dabei sein. Diese ganzen Erfahrungen ließen in mir den großen Wunsch wachsen, nicht in einem Krankenhaus entbinden zu müssen.

Glücklichweise dachten meine Vorgesetzen genauso wie ich, als ich ihnen mitteilte dass ich vorhatte mich an die Babyplanung zu machen. Sie empfahlen mir das Geburtshaus in Wuppertal. Und dazu eine ganz besondere Hebamme, die laut ihnen bei mehreren Kindern tolle Arbeit geleistet hatte. Durch  ein paar Hindernisse gelangten wir im Mai zu einem Infoabend des Geburtshauses. Meinem Mann und mir gefiel es dort sehr gut. Die Hebamme die den Infoabend leitete sprach uns aus der  Seele. Sie war genau die Hebamme die mir so warm empfohlen wurde. Selbst mein Mann flüsterete mir während des Infoabends zu, dass er nur sie haben möchte. Ach nee, trotz des anfänglichen Anspruches:”ich will ne junge Hebamme, die auf dem neusten Stand der Ausbildung ist!”

Im direkten Anschluss an diesen Infoabend teilten wir der Hebamme mit das wir mit ihr im Geburtshaus unser Kind bekommen möchten. Es folgten wunderbare, kompikationslose Monate mit einer wundervollen und kompetenten Hebamme.

Am Abend des 27. Oktobers bewegte sich unsere Tochter sehr stark. Nach dem sie wieder ruhiger war, musste ich feststellen dass sie sich auf die linke Seite gedreht hatte. Wie meine Hebamme später erklärte, ist das eine bessere Position für die Geburt. Da ich den Nachmittag über immer mal Ziehen im Bauch hatte, war ich etwas unruhig. Ich machte meinem Mann noch Brote für die Arbeit am nächsten Tag. Doch schon beim Schmieren der Brote dachte ich dass er nicht arbeiten gehen würde. Ich ging erst gegen 23 Uhr schlafen und wurde prompt um 00:30 Uhr von leichtem Ziehen im Unterbauch geweckt.

Leider bestätigte sich meine Befürchtung dass es sich wie bei der Periode anfühlte. Nicht schön. Ich versuchte wieder einzuschlafen doch dieses penetrante Ziehen kam doch tatsächlich alle 5 min. Mir wurde trotz der Müdigkeit bewusst dass es wohl Wehen sein mussten. Plötzlich bekam ich auch noch Druck nach unten. Also ab auf die Toilette. Das brachte nicht viel. Also was weiter? Mein Mann war irgendwann wegen meinem Schnarchen auf die Couch gezogen. Sollte ich ihn wecken? Ich entschied mich zunächst dagegen, doch nachdem ich zum 5. Mal bei ihm vorbei zur Toillette ging, wurde er wach und fragte ob alles gut sei. ” Ja,ja alles gut hab nur Wehen, schlaf weiter!”

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