Vor ein paar Tagen fand ich einen interessanten Aufruf zur Blogparade. Lena von Sprachenlust hat zur Blogparade zum Thema Selbstliebe aufgerufen. Eimal Seelenstrip bitte!

Bei mir muss ich da wohl ein bisschen weiter ausholen. In meiner Kindheit wurde weder getröstet noch wert auf Beziehung gelegt. Sprüche wie “Heul nicht” oder “Stell dich nicht so an” waren an der Tagesordnung. Ich will meine Eltern aber nicht schlechtmachen. Es war damals eben so. Es war größtenteils auch bei Freunden und Bekannten so. Also lernte ich dass es unerwünscht ist zu weinen. Ich lernte auch nach und nach meine Gefühle, gerade die schlechten, für mich zu behalten. Das hielt natürlich bis in die Pubertät an. Als ich 16 war trennten sich meine Eltern. Für mich war das die so ziemliche schlimmste Zeit in meinem Leben. Nie wurde weniger Rücksicht auf mich oder meine Gefühle genommen wie zu dieser Zeit. Es fiel mir schwer mich auf Menschen einzulassen. Ich dachte immer sie mögen nicht mich sondern das was ich Ihnen bieten kann.

Vor allem eine bestimmte Freundin blieb aber da. Ich dachte nicht das sie wegen mir mit mir Zeit verbrachte. Aber sie blieb. Sie blieb in der Ausbildung und danach. Sie blieb selbst dann als wir beide Kinder bekamen. Sie ist  auch heute noch da. Wir hatten auch zwischendrin Streit, haben uns länger nicht gesehen und länger keinen Kontakt. Zurückblickend war manches lächerlich, aber es war wichtig. Denn alles was wir durchmachten, hat mich erkennen lassen, das sie meine Freundin ist, weil ich bin wer ich bin. Und wir haben es trotz Partnern und Kindern geschafft, Freunde zu bleiben. Sie war also einer der Ersten durch die ich lernte mich selbst zu lieben. Dafür bin ich ihr sehr dankbar.

Als ich 22 Jahre alt wurde, lernte ich meinen Mann kennen. Ich lernte ihn kennen als ich durch äußere Umstände, eine der hässlichsten Seite von mir zeigte. Und er sagte einfach: “ich kann dich doch nicht einfach so gehen lassen”. Ich denke es gab keinen Menschen der schneller mein Herz gewonnen hatte. Es war für mich völlig unverständlich wie Jemand so etwas zu mir sagen konnte, wo ich mich doch so zickig und eben überhaupt nicht nett verhielt. Doch aus irgendeinem Grund sah er mehr in mir als ich zeigte. Drei Tage später kamen wir offiziell zusammen. Und seit dem zeigt er mir jeden Tag aufs Neue dass ich ein Mensch bin der es wert ist geliebt zu werden.

Ich habe immer mal wieder mit Unsicherheiten zu kämpfen gehabt aber heute, mit Schwangerschaftstreifen, ein halbes Jahr nach der 2. Geburt, steh ich hier und weiß das es egal ist wie ich aussehe oder was ich besitze. Ich bin ein Mensch mit Fehlern aber ich habe auch echt gute Seiten und ich bin in vielen Sachen wirklich gut. Ich bin stolz auf den Menschen der ich heute bin. Ich liebe meine Familie und Freunde bedingungslos und gehe, wenn nötig, auch für sie durchs Feuer. Ich sage meine Meinung wenn nötig und mache was ich für richtig halte, ohne mich hinterher zu fragen ob es jetzt richtig war. Wie soll ich meinen Kindern beibringen was Liebe ist und wie sehr ich sie liebe, wenn ich nicht bei mir selbst anfange?

 

Liebe Grüße

Cizoba