In der letzten Zeit sind einige Dinge passiert und ich musste mich erstmal neu sortieren. Nebenbei habe ich noch eifrig an meinem Buch gearbeitet. Ich hoffe sehr, dass ich ihn bis zum 15. September veröffentlichen kann, da das der Einsendeschluss für den Kindle Storyteller ist. Wenn ich es schaffe, brauche ich natürlich eure Unterstützung. Es werden die Rezensionen von Amazon zu Bewertung herangezogen. Mein Buch handelt von der großen Liebe, die unbedingt gerettet werden muss. Aber ist Rettung überhaupt möglich, wenn alle Welt sich gegen einen verschworen hat? Es geht um Hexen und Vampire und eine übernatürliche Welt. Das ganze spielt sich auch noch in unserer Nähe ab, nämlich in Duisburg. Sollte ich euch neugierig gemacht haben, habt ihr hier eine kleine Leseprobe. Kritiken, positive wie negativ sind ausdrücklich erwünscht. Viel Spass beim Lesen.

Eure Cizoba

 

„Hör auf mich zu suchen, du kannst mich nicht retten!“ Der Satz hallte in meinem Kopf, doch woher er kam, konnte ich mir nicht erklären. Aber das war auch erstmal unwichtig. Etwas Kaltes berührte meine Stirn. Ich atmete tief ein. Es war scheinbar ein Traum gewesen. Es tat mir nichts mehr weh und ich konnte mich normal bewegen. Ich hoffte sehr, dass ich noch am See war und Timo mich, wider Erwarten, nicht nach Hause gebracht hatte. Als ich die Augen aufschlug, sah ich über mir den, langsam heller werdenden, Sternenhimmel. Timo hatte mich wohl auf den Boden gelegt. Mühsam rappelte ich mich auf. „Hey, mach mal langsam“, sagte Niki. Sie saß auf dem Boden, neben dem Platz an dem ich gelegen hatte. „Mir geht’s gut. Wo ist Timo?“ „Er telefoniert da hinten um die Ecke mit deiner Mutter!“ „Na toll, und ich dachte ich komme so aus der Nummer raus.“ Niki lachte freudlos. „Ja na klar. Du brichst zweimal vor Schmerzen zusammen und glaubst dein Bruder macht einfach so weiter?“ Ich starrte sie an. „Ich war da wohl etwas naiv gewesen!“ Jetzt musste Niki wirklich lachen. „Ich weiß wie wir Jesse finden. Mama hat mir gesagt, was wir tun müssen.“ Timo trottete langsam wieder zu uns zurück. „Es wird nur nicht ganz einfach für dich werden.“ „Na, so eine Überraschung. Erzähl!“ „Du warst auf dem richtigen Weg. Aber was immer auch diese Schmerzen verursacht, es sind nicht deine. Du kommst nur weiter wenn du es schaffst sie auszublenden.“ „Was sagt Mama denn woher die Schmerzen kommen?“ „Sie weiß es auch nicht genau.“ Er wich meinem Blick aus und zeigte auf den Wildförstersee, der ein paar Meter entfernt, begann. „Wusstest du das die Insel unter Naturschutz steht? Ich habe mich gefragt ob es nicht ein leichtes wäre, die Insel unter einem Unsichtbarkeitszauber zu stellen.“ Ich drehte mich zum See um. Ich ging bis zum Ufer des Sees. Normalerweise war die gesamte Sechsseenplatte üppig begrünt. Man konnte kaum einmal durch Büsche und Sträucher einen Blick auf die Seen erhaschen. Jetzt war es Winter und dementsprechend wenige Blätter waren noch auf den Bäumen und Büschen. Von da aus wo ich stand, sah ich geradewegs auf die Insel. Ich stand wie auf einem Präsentierteller. Auch wenn es dunkel war, beschlich mich das ungute Gefühl, dass ich beobachtet wurde. „Gehen wir lieber irgendwo in Deckung, bevor du hier nochmal zusammenbrichst und jemand es mitbekommt.“ Timo nahm meine Hand und zog mich hinter eine größere Gruppe Ilex. Niki kam ebenfalls zu uns. „Okay, mach jetzt genau das, was du vorhin auch gemacht hast. Vergiss aber nicht, dass es nicht dein Schmerz ist. Du musst dahinter sehen. Da ist noch mehr. Ich werde vorsichtshalber deine Stimme isolieren, sodass dich niemand hört.“ Er hob seine Hände und sprach ein paar lateinische Worte. Ich fühlte wie sich plötzlich eine Art Schicht, wie bei einer Halsentzündung, auf meine Stimmbänder legte. Zweifelnd sah ich ihn an. Meine Ängste vor diesen Schmerzen zu unterdrücken, war mir fast nicht möglich. Ich dachte an Jesse, der jetzt wahrscheinlich auf dieser Insel war. Nach allem was ich wusste war er in der Hand seines Vaters, völlig alleine und ihm ausgeliefert. Ich straffte mich, egal was jetzt kam, für ihn würde ich durch die Hölle gehen. Ich schloss meine Augen und manifestierte sein Gesicht in meinem Kopf. Dieses Mal rief ich ihn in Gedanken. Was genau mich zu diesem Schritt bewegte, konnte ich nicht sagen, aber es fühlte sich richtig an. Jesse? Jesse, bist du da irgendwo? Ich bekam keine Antwort. Plötzlich schoß ein rasender Schmerz durch meinen ganzen Körper. Ich brannte lichterloh und das Feuer schoß durch jedes Körperteil. Keuchend krachte ich auf den Boden. Ich war zu keiner Konzentration mehr fähig. Am Rande der Ohnmacht, nahm ich war, wie Niki versuchte mir etwas zu sagen. „…es sind nicht deine Schmerzen…“ Ja, genau es waren nicht meine Schmerzen. Aber es fühlte sich verdammt danach an. Jesse? Wieder bekam ich keine Antwort, aber ich fühlte wie die Glut langsam abebbte. Zu langsam für meinen Geschmack. Unter den Schmerzen konnte ich plötzlich etwas anderes fühlen. Angst, grauenhafte, lähmende Angst machte sich in mir breit. Die Schmerzen rückten immer mehr in den Hintergrund. Ganz schwach spürte ich Wut und Hilflosigkeit. Ich versuchte es erneut und rief Jesse. Zunächst passierte wieder nichts, und ich wollte schon frustriert aufgeben. Was willst du? Ich habe dir gesagt du sollst mich nicht suchen. Erschrocken hielt ich inne. War er es doch gewesen? Wie hatte er es wohl geschafft Verbindung zu mir aufzunehmen. Egal, das war jetzt alles unwichtig. Wie komme ich zu dir? Ich werde dich da rausholen! Aufgeregt knetete ich meine Hände. Endlich ein Anhaltspunkt. Nein, lass es. Du kannst mich nicht mehr retten. Es ist zu spät. Ich wurde ungehalten. Was für ein Idiot. Du hast keine Wahl. Entweder du sagst es mir, oder ich komme ohne deine Hilfe. Aber ich komme. Plötzlich fühlte ich Dankbarkeit. Doch sie war so schnell wieder weg, wie sie gekommen war. Vielleicht hatte ich es mir auch nur eingebildet. Finde den Schacht, aber pass auf, innen sind Kameras. Hinter dem Schacht steht eine große Eiche mit zwei Stämmen. Der Schacht wird von einer Grasmatte bedeckt. Er führt nur in eine Richtung. Du kannst dich nicht verlaufen. Sie führt mitten auf die Insel. In der großen Burg wirst du mich wahrscheinlich finden. Aber ich kann dir leider nicht genau sagen wo. Man kommt anders weder auf die Insel drauf, noch davon runter. Pass… Die Verbindung wurde unterbrochen. Ich konnte keine fremden Gefühle mehr spüren. Ich spürte nur die Leere in mir. „Lia? Was ist passiert?“ Niki tätschelte meine Schulter. Erst da wurde mir bewusst, dass ich schluchzend auf dem Boden saß. „Ich weiß wo er ist. Du hattest Recht Timo. Die Insel ist durch Zauber geschützt.“ Ich erzählte ihnen das Gespräch mit Jesse. „Okay, gehen wir erst einmal nach Hause und machen einen Schlachtplan. Kommende Nacht holen wir ihn raus“, meinte Timo. „Was? Sag mal spinnst du? Ich lasse ihn doch nicht einfach hier zurück. Ich gehe da jetzt rein, egal wie.“ Ich war wütend und enttäuscht darüber, dass er mir nicht helfen wollte. Timo ließ den Kopf hängen. „Ich weiß Lia.“ „Sieh dir den Himmel an“, mischte sich jetzt auch Niki ein. „Wir können unmöglich hier im Hellen zaubern oder irgendwelche Schächte suchen.“ Sie hatten beide Recht, und das machte mich richtig wütend. Ich stand zitternd auf. In mir machte sich der Drang breit, irgendwo drauf zu schlagen. Wütend stampfte ich los. Notgedrungen machte ich mich auf den Heimweg.