Am Montag habe ich einen richtig interessanten Artikel von Frida von 2KindChaos gelesen. Da er so gut zu passen schien, dachte ich mir ich schreibe einen Kommentar. Da der Kommentar zu lang war, schreib ich jetzt einfach mal eine Stellungnahme.

Die Antwort schon vorweg: Nein sind sie nicht. Ich weiß das, denn ich war zu allererst einmal Stiefmutter. Auch wenn ich vorher immer dachte dass ich meine Stiefochter liebte wie mein eigenes Kind. Als meine Tochter geboren wurde, wusste ich wie falsch ich lag. Aber es ist ja auch völlig richtig und normal so. Die Natur hat es, durch komplizierte Vorgänge wie z.B. Hormone , so eingerichtet dass dieses winzige Wesen das Wichtigste im Leben ist. Bei manchen Frauen sind die Vorgänge vielleicht gestört oder schwächer oder stärker ausgeprägt, aber früher konnten Babys nur so überleben. In dem das Leben des Babys über das der Mutter gestellt wurde. Das heisst natürlich nicht das die Mutter nicht für sich sorgte. Ganz im Gegenteil. Da die Mutter die Hauptnahrungsquelle war, musste sie ja zwangsläufig gut für sich selbst sorgen. Und heute ist es ja nicht viel anders.

All diese Dinge hat eine Stiefmutter nicht. Das heisst nicht dass sie die Rolle einer Mutter nicht gut und richtig ausfüllen kann. Mit Sicherheit gibt es Mütter die ihre Mutterrolle nicht ernst- oder wahrnehmen und ebenso Stiefmütter die diese Rolle besser ausfüllen, als es die leibliche Mutter je könnte. Und trotzdem wird immer diese eine spezielle Bindung, die mit der Schwangerschaft anfing und mit den Jahren gefestigt  wurde, fehlen. Ich persönlich habe mich auch nie als Mutter oder  Mutterersatz gesehen. Ich finde es (vor allem als Mutter) anmaßend, dass eine fremde Frau versucht meinen Platz einzunehmen. Einen Platz den man schlicht nicht ersetzen kann. Eine Stiefmutter ist die Partnerin eines Elternteils.

Es ist schwer, vor allem ohne eigene Kinder, eine Stiefmutter zu sein. Man sitz immer, immer, immer zwischen den Stühlen. Man will das Beste für sein Stiefkind, aber die leibliche Mutter will was anderes (natürlich in ihren Augen das Beste), hinzu kommen die Meinung des Vaters und des Kindes. Und wo sitzt man selbst? Im Normalfall zählt die Meinung der Stiefmutter wenig. Denn: Man ist nicht die Mutter, man hat einfach nichts zu entscheiden. Und ich finde als Zuschauer am Rand zu stehen, viel schwieriger als selbst das Beste für meine Kinder entscheiden zu können. Wieso muss man versuchen etwas zu ersetzen was nicht zu ersetzen ist? Wieso wird man in seiner Rolle als Stiefmutter nicht unersetzlich? Für ein Kind ist es viel wertvoller Eltern zu haben die sich verstehen und Stiefeltern die auch in der größten Not da sind, und es lieben, fast so wie ein eigenes Kind.

Anmerkung: Mit Stiefmutter sind ebenso Adoptivmutter, Pflegemutter etc. gemeint, wobei sich meine persönlichen Erfahrungen nur auf die der Stiefmutter beschränken.

Bis Bald

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Eine Mama kann vieles ersetzen, doch nichts kann eine Mama ersetzen.